Modernes Spa statt Schwefelquelle

Seit Frühling 2013 wird im Wilerbad wieder gebadet, entspannt und frische Kräfte getankt. Das attraktive Spa knüpft damit an die Geschichte des Ortes an, öffnet aber eine völlig andere Welt der Belebung und Entspannung. In einer natürlichen, lichtdurchfluteten Architektur mit wunderbaren Durch- und Ausblicken entdecken Hotelgäste und Day Spa-Besucher ein Wellness- und Fitnessangebot für alle fünf Sinne, welches östliche und westliche Traditionen aufs Schönste vereint.

Erneuerung als Seminarhotel

Im Hinblick auf eine nötige Totalerneuerung übernahm 1987 die Zuger Firma Peikert das Wilerbad und entwickelte ein Konzept für eine neuzeitliche, auf Seminare ausgerichtete Hotelanlage. Die Eröffnung des heutigen Seehotels Wilerbad wurde im Frühjahr 1995 gefeiert und seit 1996 ist das Wilerbad in Privatbesitz der Familie Rainer Peikert. Mit der Tochter Simona Segantini-Peikert engagiert sich bereits die nächste Generation für eine erfolgreiche Zukunft dieses traditionsreichen Hotelbetriebes und geschichtsträchtigen Bades.

Vom Schwefelbad zum Hotelbetrieb

Es folgte eine wechselvolle Geschichte mit Höhen und Tiefen, bis 1927 Moritz Rogger das Kurhaus übernahm, von Grund auf erneuerte und schrittweise zu einem Hotelbetrieb ausbaute. Dieser erlebte in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg seine bis dahin grösste Blüte. Besonders beliebt waren Hochzeiten im Wilerbad und auch das Militär leistete einen nicht unbedeutenden Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg. Die Schwefelquelle aber versiegte und ging vergessen.

Nicht nur berühmt, auch berüchtigt

1843 übernahm Johann Kaspar Jakober, ein praktizierender Arzt, das Kurhaus und führte es bis 1881 weiter, allerdings, trotz Ausbau der Zufahrtsstrasse, mit abnehmendem Erfolg. Einige Jahre nach seinem Tode war es schliesslich die Tochter, welche das Heilbad zu einer Gastwirtschaft mit eher zweifelhaftem Ruf verkommen liess. So verfügte der Kirchenrat, der zu dieser Zeit für die Erteilung von Wirtschaftspatenten zuständig war, dass im Wilerbad das Kartenspiel verboten sei und nur Most und Bränz ausgeschenkt werden dürfe.

Seit mehr als 400 Jahren wird hier gebadet

Die erste urkundliche Erwähnung das Schwefelbad zu Wilen erfolgte bereits 1605. Die Ursprünge dürften aber noch viel weiter zurückliegen. 1687 wurde der damalige Besitzer von der Obrigkeit gebeten, unter Zusage eines finanziellen Beitrages, über dem Schwefelbad eine Behausung zu bauen. Im Jahre 1819 wurden eine neue Badestube erstellt und die Quelle frisch gefasst. Damit entwickelte sich das Wilerbad endgültig zu einer Heilbadeanstalt mit Raum für rund 20 Gäste, welche auf Laubsäcken nächtigten. Zum Kuren standen vier Badekabinen im ersten Geschoss und mehrere «Badekästen» im Keller zur Verfügung. Erschlossen war das Kurhaus durch einen schmalen, holprigen Saumweg. Die Gäste mussten sich zu Fuss herbemühen oder wurden in Sänften getragen.